Emsland Speedway Team gewinnt Spektakel auf dem Eichenring – Blödorn gewinnt German Speedway Masters 2022!

Das internationale Speedway Flutlichtrennen in Dohren war gleichzeitig das große Finale zur German Speedway Masters 2022. Insgesamt 3500 Zuschauer fanden den Weg zum Dohrener Eichenring. Nach dem regnerischen Wetter am Vortag sowie am gesamten Samstag Nachmittag hatte wohl niemand mit so einer hohen Zuschauerzahl gerechnet. Die Anwesenden sahen zunächst einen stark veränderten Ablaufplan. Das Training wurde aufgrund des anhaltenden Regens nach hinten verschoben und die Autogrammstunde musste sogar komplett abgesagt werden.

Nachdem der letzte Regen davon gezogen war startete das Vereinsteam des MSC Dohren mit den Arbeiten an der gerade frisch erneuerten Bahnoberfläche, zogen zunächst einige Zentimeter nassen Bahnbelag ab und brachten dann eine feine Schicht an trockenem Material auf, welches die Oberfläche in einen befahrbaren und sicheren Zustand bringen sollte. Gleich im Training wurde allerdings deutlich, dass die Bedingungen äußerst anspruchsvoll sein würden. Jonas Jeppesen musste nach einem Sturz den Rennabend mit einer ausgekugelten Schulter beenden und auch Fienhage meldete sich nach seiner Bodenberührung aufgrund von Schmerzen in der Schulter vom Rennen ab. Den Qualifikationslauf der Junioren gewann der Linderner Jonny Wynant vor Timo Wachs aus Werlte, was für beide Fahrer die Teilnahme am Hauptrennen bedeutete.

Mit etwa 45 Minuten Verspätung wurde der offizielle Rennabend dann schließlich mit der Fahrervorstellung eröffnet. Anschließend erlebten die Zuschauer ein für Dohren typisches Spektakel mit viel Action auf der Bahn und einer heiteren Partystimmung unter den Zuschauern, die zum Teil bis aus Bayern, Polen, Dänemark und Frankreich angereist waren.

Der erste Durchgang begann mit einem Sturz des aktuellen Deutschen u21 Meisters Erik Bachhuber, der jedoch glimpflich ausging. Den Wiederholungslauf gewann der Lette Andrzej Lebedevs souverän. Er setzte damit direkt ein Ausrufezeichen für den weiteren Rennverlauf und startete eine sensationelle Aufholjagt auf den Dohrener Teamfahrer Norick Blödorn, der mit einem fast uneinholbaren Vorsprung von 9 Punkte in der Gesamtwertung der German Speedway Masters ins Rennen ging. Blödorn musste schließlich im zweiten Rennlauf gegen den stark aufgelegten Franzosen David Bellego federn lassen und büßte damit bereits den ersten Punkt auf Lebedevs ein. Die weiteren Läufe des ersten Durchgangs gewannen der polnische Ex-Junioren Weltmeister und Dohrener Ersatzfahrer für den verletzten Kai Huckenbeck Bartosz Smektala sowie der Däne Kevin Juhl Pedersen. Auch im zweiten Durchgang gewannen Lebedevs, Pedersen und Bellego jeweils Ihre Läufe. Der fünftplatzierte der aktuellen Junioren Weltmeisterschafts Serie SGP2 Benjamin Basso aus Dänemark gesellte sich dazu und komplettierte damit den Favoritenkreis für den weiteren Rennverlauf. Blödorn musste nach hartem Kampf gegen Basso und Smektala erneut zwei Punkte abgeben und sah seinen sicher geglaubten Vorsprung auf Lebedevs weiter dahin schmelzen.

Anschließend arbeitete sich Blödorn mehr und mehr ins Renngeschehen rein und gab im weiteren Verlauf der Hauptrunde nur noch einen Punkt ab. Aufgrund der fünf Rennsiege von Lebedevs war der Vorsprung nun auf fünf Punkte reduziert. Blödorn musste sich im Semifinale durchsetzen um seinen Gesamtsieg sicher nach Hause zu fahren, zeigte jedoch Nerven und beendete seinen Rennabend mit einem dritten Rang hinter Basso und Bellego. Lebedevs zeigte erneut, dass ein Sieg in Dohren nur über ihn gehen würde und gewann sein Semifinalrennen souverän. Die Zuschauer schauten nun gespannt auf das Finale. Mit einem Sieg hätte Lebedevs Blödorn eingeholt und wäre damit sensationeller Titelträger der German Speedway Masters 2022. Das Finale begann mit einem gewonnenen Start von Benjamin Basso vor Lebedevs, der mit einem harten Manöver in die zweite Kurve einbog, eine unebene Stelle erwischte und anschließend mit Basso in Berührung kam, sodass beide hart in die Airfence einschlugen. Der Schiedsrichter entschied auf Ausschluss von Lebedevs und besiegelte damit den am Ende stark wackelnden Gesamtsieg von Blödorn, der sich von den Zuschauern als Sieger der German Speedway Masters 2022 feiern lassen durfte. Den Wiederholungslauf und damit die Tageswertung gewann Blödorns Teamkollege Bartosz Smektala vor Basso und Bellego.

Neben dem starken Blödorn konnte aus deutscher Sicht vor allem Lukas Baumann mit zwei Rennsiegen überzeugen und unterstrich damit seine derzeit starke Form. Timo Wachs aus Werlte sammelte viel Erfahrung in seinem Einsatz im internationalen Feld und konnte sich schließlich über drei Punkte freuen.

Die Teamwertung gewann aufgrund der starken Leistungen von Blödorn und Smektala erneut das Emsland Speedway Team Dohren mit 28 Punkten und bestätigte damit souverän die Führung in der Gesamtwertung. Zweiter wurde das DMV Motorsport Team mit seinen Fahrern Benjamin Basso und Sandro Wassermann mit 23 Punkten vor dem Team aus Nidda mit David Bellego und Rene Deddens, die ebenfalls mit 23 Punkten abschlossen. Sieger der German Speedway Masters 2022 wurde das Emsland Speedway Team Dohren mit sensationellen 93 Punkten. Das DMV Motorsport Team aus Diedenbergen/Berghaupten schob sich in der Gesamtwertung mit 65 Punkten noch an Teterow vorbei, die ihre Saison mit 63 Punkten beendeten.

Der Renn- und Saisonabschluss wurde schließlich mit einem großen Feuerwerk und einer lang andauernden After Race Party gefeiert. Das internationale Speedway Flutlichtrennen in Dohren hat wieder einmal gehalten, was es seinen begeisterten Zuschauern seit Jahren verspricht – eine Menge Action und Spektakel. „Das Rennen hat mir und meinem Team wieder einmal alles abverlangt. Der starke Regen, der so nicht vorhergesagt war, hat der Bahn und den Gegebenheiten stark zugesetzt. Ich bin jedoch stolz auf das Team des MSC Dohren, das alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, um das Rennen durchführen zu können. Am Ende freuen wir uns über einen spektakulären Rennabend, der für uns Dohrener äußerst erfolgreich endete. Wir haben allen Grund zu feiern!“ so der Vereinsvorsitzende und Teamleiter Tobias Kroner nach dem Rennen.

Einzelwertung Dohren:

1. Bartosz Smektala (PL), 16 Punkte
2. Benjamin Basso (DK), 18
3. David Bellego (F), 17
4. Andzejs Lebedevs (LV), 18
5. Norick Blödorn (D), 12
6. Kevin Juhl Pedersen (DK), 11
7. Lukas Baumann (D), 9
8. Valentin Grobauer (D), 8
9. Erik Bachhuber (D), 6
10. René Deddens (D), 6
11. Sandro Wassermann (D), 5
12. Patrick Baek (DK), 4
13. Timo Wachs (D), 3
14. Celina Liebmann (D), 3
15. Jonny Wynant (D), 2
16. Marlon Hegener (D), 0
17. Lukas Fienhage (D), 0

Teamwertung Dohren:

1. MSC Dohren, 28 Punkte
2. DMV Team 23
3. MSC Nidda 23
4. MSC Neubrandenburg 21
5. MC Bergring Teterow 20
6. MSC Olching 14
7. GSM Junior Team 5
8. MSV Herxheim 4

Einzelwertung gesamt GSM 2022:

1. Norick Blödorn (D), 42 Punkte
2. Andzejs Lebedevs (LV), 39
3. Mads Hansen (DK), 32
4. Valentin Grobauer (D), 26
5. Lukas Baumann (D), 25
6. Sandro Wassermann (D), 21
7. Kai Huckenbeck (D), 20
8. René Deddens (D), 19
9. Benjamin Basso (DK), 18
10. David Bellego (F), 17
11. Bartosz Smektala (PL), 16
12. Grzegorz Zengota (PL), 13
13. Erik Riss (D), 12
14. Lukas Fienhage (D), 12
15. Erik Bachhuber (D), 12
16. Kevin Juhl Pedersen (DK), 11
17. Paco Castagna (I), 9
18. Kevin Wölbert (D), 9
19. Marius Nielsen (DK), 8
20. Nicolai Klindt (DK), 8
21. Michael Härtel (D), 7
22. Sam Jensen (DK), 7
23. Szymon Szlauderbach (PL), 7
24. Celina Liebmann (D), 6
25. Patrick Baek (DK), 4
26. Timo Wachs (D), 3
27. Ben Ernst (D), 3
28. Julian Bielmeier (D), 3
29. Jonny Wynant (D), 2
30. Daniel Spiller (D), 2
31. Lukas Wegener (D), 1
32. Marlon Hegener (D), 0
33. Maximilian Trodil (D), 0

Teamwertung gesamt GSM 2022:

1. MSC Dohren, 93 Punkte
2. DMV Team 65
3. MC Bergring Teterow 63
4. MSC Nidda 53
5. MSC Neubrandenburg 52
6. MSC Olching 46
7. MSV Herxheim 23
8. GSM Junior Team 19