MSC Dohren – Der Verein mit der kürzesten Speedwaybahn Europas
Viele Titel und Attribute werden dem Verein mit seinem alljährlichen internationalen Speedway Flutlichtrennen im Oktober von den Fans und der Presse zugeschrieben – „Kultrennen“, „Saisonrausschmeißer“, „Saisonabsacker“ oder „Kleiner Speedway-Riese aus dem Emsland“ sind nur einige davon. Doch wie ist der MSC Dohren e.V. mit der kleinen runden Bahn unter den Eichen eigentlich entstanden?
In den 1970er Jahren wurde das heutige Renngelände als Weide genutzt – mitten im beschaulichen Örtchen Dohren. Eigentümer war und ist noch heute die dohrener Familie Toben. Auf dieser Wiese haben sich einige Jungs getroffen und sind aus „Jux und Dollerei“ mit ihren Mopeds um die Wette gefahren. Einer der Jungs war Josef Kroner, späterer 1. Vorsitzender und heutiges Ehrenmitglied des Vorstandes des Vereins. Viele Rennen wurden unter dem Hype von Egon Müller zur damaligen Zeit besucht und 1980 dann schließlich entschieden, einen eigenen Verein zu gründen – den MSC Dohren e.V..
Das Gelände wurde kurzerhand von der Familie Toben gepachtet und fortan für alljährliche „wilde“ Rennen in der Sommerzeit genutzt. Wohlgemerkt wurde auf der 220m kurzen Bahn, mit Strohballen als Begrenzung, seinerzeit noch zunächst mit selbst gebauten Mopeds und später dann durch technische Unterstützung von Jan Käter mit echten Langbahnmotorrädern gefahren!
In den 90er Jahren ging der Trend bei einigen Veranstaltern zu Rennen unter Flutlicht. So machten das z.B. die Nachbarvereine MSC Werlte und AC Vechta vor. In einer Nacht- und Nebelaktion hat sich dann auch der MSC Dohren die Flutlichter zur Beleuchtung des Eichenrings organisiert – an der Grenze zur ehemaligen DDR. So wurden die Flutlichter fleißig um das Renngelände installiert – teils an Holzmasten, teils auch einfach direkt an den Eichen. Von nun an war das internationale Flutlichtrennen geboren. 1993 konnte über einen lokalen Gönner schon die Bahnsport Ikone Egon Müller gewonnen werden. Neben dem Sieg auf der Bahn hat Egon anschließend im Festzelt die Zuschauer mit seinem Auftritt begeistert.
Die Rennen wurden mit der Zeit größer und so konnten 1995 mit dem aktuellen Langbahn Weltmeister Kelvin Tatum sowie Egon Müller, Andre Pollehn und Detlev Conradi schon einige internationale Topfahrer gewonnen werden. Um die Jahrtausendwende folgte dann die Eintragung als Ortsclub im ADAC sowie die DMSB-Abnahme der Bahn von Engelbert Wippermann. Ab sofort konnten also offizielle Rennen gestartet werden, dies jedoch nicht mehr als Langbahn-, sondern fortan als Speedwayrennen. Das erste reine Speedway Flutlichtrennen wurde im Jahr 2000 durchgeführt.
Der MSC Dohren hatte mit Jörg Tebbe und Tobias Kroner zwei Eigengewächse aus dem eigenen Dorf und konnte damit die Zuschauer aus der näheren Region für sich gewinnen. Mit zunehmendem internationalem Erfolg der beiden Fahrer wurden auch die Rennen und die Zuschauerzahlen größer. So kamen im Jahr 2005 schon über 2.500 Zuschauer an den Eichenring. Diese Zahl wuchs bis 2014 auf den Rekord von über 4.000 Zuschauern und hält sich seitdem stabil!
Längst hat das internationale Speedway Flutlichtrennen regional und überregional Kultstatus erlangt und konnte schon so einige Stars an den Eichenring locken. Mit Zorro Zetterström/SWE kam 2009 der erste GP Fahrer nach Dohren und mittlerweile stellt er sich in eine Reihe mit weiteren Stars wie Jason Doyle/AUS, Patryk Dudek/PL, Niels-Kristian Iversen/DK, Robert Lambert/GB oder Antonio Lindbäck/SWE. Bekannt ist das Event neben den engen und spannenden Rennen für den Showcharakter mit Feuerwerk, DJ und großer Aftershowparty, an der sogar die internationalen Speedwaystars teilnehmen.
Mit Tobias Kroner als 1. Vorsitzenden und Jörg Tebbe als Jugendtrainer hat der Verein die (ehemals) aktiven Fahrer in die Organisation mit eingebunden. Die Jugendgruppe umfasst mittlerweile über 30 Kinder, die im zweiwöchentlichen Rhythmus trainieren und an die Rennen herangeführt werden. Der Verein hat über 300 Mitglieder und viele engagierte Helfer und Sponsoren, die alljährlich zum Erhalt der Anlage und Erfolg der Veranstaltungen beitragen. Kurzum – der MSC Dohren e.V. im ADAC lebt!
44. Generalversammlung MSC Dohren 2024
Der Vorstand:
1. Vorsitzender Tobias Kroner
Stellv. Vorsitzender Tobias Hempen
Schriftführer Daniela Lake
Schatzmeister Leonie Spieker
Stellv. Schatzmeister Stefan Dieker
Verkehrsleiter Hendrik Kroner
Sportleiter Jörg Tebbe
Jugendgruppenleiter Thorsten Knese
Beisitzer Uwe Lake
1. Kassenprüfer Christian Moormann
2. Kassenprüfer Marvin Woltering
- Erweiterter Vorstand
- Ehrenvorsitzender Josef Kroner
- Schriftführerin Tanja Tebbe
- Umweltbeauftragter Paul Brinkhaus
- Beisitzer Benno Brüggemann
- Team Sponsoring Jens Ahlers u. Christian Holterhaus
- Rennleiter Tobias Kroner
- Team Media Jonas Book und Christoph Kroner