🏁Ergebnisbericht ADAC Flutlichtrennen 2025– Saisonabschluss auf dem Eichenring 🏁

MSC Dohren feiert Zuschauerrekord am Eichenring

Der MSC Dohren hat mit seinem internationalen Speedway Flutlichtrennen erneut ein Event mit Gänsehautatmosphäre auf die Beine gestellt. Am Samstagabend wurde der Eichenring zum echten Hexenkessel. Etwa 4.175 Zuschauer sorgten für einen neuen Vereinsrekord und feierten die internationalen Speedwaystars, die hochklassigen Sport auf der 220m kurzen Bahn zeigten.

Schon in Vorbereitung auf das große Highlight des Jahres zeichnete sich ab: das Interesse bei den Zuschauern und Fans ist größer als in den vergangenen Jahren. Und das nicht ohne Grund, konnten doch mit Fredrik Lindgren aus Schweden, Artem Laguta aus Polen und Andrziej Lebedevs aus Lettland neben dem Clubfahrer Kai Huckenbeck aus Werlte echte Stars des Sports verpflichtet werden. Und auch der Rest des Fahrerfeldes versprach Action und Sport auf höchstem Niveau. Und so strömten pünktlich zum Rennstart um 19 Uhr die Zuschauer in Massen an die Dohrener Kultstrecke. Das beschauliche Dorf war verkehrstechnisch praktisch lahmgelegt. Dennoch schafften es alle rechtzeitig zur Fahrerpräsentation vor Ort zu sein und sorgten gleich für Gänsehautatmosphäre als zur Einstimmung standesgemäß die deutsche Nationalhymne gespielt wurde.

Bevor es dann mit dem traditionellen Angriff auf den Bahnrekord losging, gab es noch die Begrüßung des Dohrener Bürgermeisters Johannes Dieker sowie der Herzlaker Samtgemeinde Bürgermeisterin Martina Schümers. In diesem Jahr unter einem besonderen Vorzeichen. Die überfällige Sanierung der gesamten Stromversorgung wurde als Förderprojekt unterstützt. Zusammen mit dem ADAC sowie der Firma Elektro Koopmann GmbH aus Cloppenburg konnte somit die größte Investition in der Vereinsgeschichte realisiert werden. Der Vereinsvorsitzende Tobias Kroner bedankte sich entsprechend für die Förderung und betonte die Wichtigkeit dieses Projektes für die Zukunft des Vereins.

Die Zuschauer blickten nun natürlich gespannt auf den Angriff auf den Bahnrekord. Denn bereits im vorausgegangenen Training konnte die Marke von Kai Huckenbeck mit 11,05 Sekunden und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 70,5 km/h aus dem Jahr 2023 gleich drei Mal unterboten werden. Da das Training allerdings nicht offiziell gewertet wird, blieb die Bestzeit zunächst bestehen. Die vier Trainingsschnellsten Fahrer fuhren jeweils eine fliegende Runde. Kai Huckenbeck musste sich schließlich dem Finnen Timo Lahti geschlagen geben, jedoch wurde mit 11,17 Sekunden kein neuer Streckenrekord aufgestellt.

Im ersten Renndurchgang gab es dann richtig Action auf der ultrakurzen Rennstrecke. Alle Anwesenden waren natürlich gespannt, wie sich die Stars auf dem ungewohnten Terrain schlagen würden. Lebedevs und Laguta lieferten direkt souveräne Laufsiege ab. Dazu gesellte sich das stark auftrumpfende dänische Supertalent Mikkel Andersen, der mit gerade einmal 17 Jahren kürzlich den dritten Rang in der u21 WM-Serie SGP2 belegt hat und als Vizeweltmeister in der u21 Team WM abschloss. Im letzten Lauf des ersten Durchgangs gab es dann das Aufeinandertreffen vom Dohrener Clubfahrer Kai Huckenbeck und Fredrik Lindgren. Und dieses Rennen deutete schließlich an, was an diesem Abend auf dem Eichenring noch passieren sollte. Lindgren schoss mit einem Blitzstart aus den Bändern und setzte sich an die erste Position. Souverän fuhr er seine Linie ohne zu bemerken, dass Huckenbeck ganz außen Schwung aufbaute. Runde für Runde arbeitete er sich in der gewohnten Huckenbeck Manier in Höchstgeschwindigkeit nach vorne und zog schließlich eine halbe Runde vor dem Ziel an den Schweden vorbei. Der Eichenring wurde erstmals an diesem Abend zum echten Hexenkessel.

In den folgenden Durchgängen sahen die über 4000 Zuschauer spannende Rennen am laufenden Band mit teils spektakulären Überholmanövern. Allen voran war es Kai Huckenbeck, der mit seiner waghalsigen Linie auf der Außenbahn regelmäßig für Gänsehautatmosphäre sorgte und seinen Gegnern keine Chance ließ. Das Highlight war wohl sein fünfter und letzter Vorlauf: Hinter Bartosz Smektala und Villads Nagel an dritter Stelle liegend schob er sich zwischen Außenbande und Smektala an beide vorbei, behauptete das Rennen sensationell für sich und versetzte die Zuschauer einmal mehr in Ekstase!

Damit gewann Huckenbeck alle seiner fünf Vorläufe und qualifizierte sich als Punktbester mit 15 Punkten für die Semifinals. Hinter ihm gesellte sich Lebedevs mit 12 Punkten, der gewohnt konstant seine Linie auf dem Eichenring fuhr und damit auf Rang zwei abschloss. Eine echte Überraschung war die dritte Platzierung vom jungen Dänen Mikkel Andersen, der mit 11 Punkten vor Laguta und Lindgren abschloss. Letztere hatten zunächst ihre Schwierigkeiten das richtige Setup und die richtige Linie auf dem Eichenring zu finden, zeigten jedoch im Rennverlauf, dass am Ende mit ihnen zu rechnen sein wird. Mit jeweils 10 Punkten haben sich die beiden Stars ebenfalls für die Semifinals qualifiziert. Neben Ihnen gab es mit Villads Nagel aus Dänemark und Oliver Berntzon aus Schweden zwei weitere punktgleiche Fahrer. Vor allem der junge Nagel, der im Team mit Mikkel Andersen den u21 Vize Team WM Titel holte, begeisterte die Zuschauer mit seinem Mut und seinem spektakulären Fahrstil. Der letzte Qualifikant war Francis Gusts aus Lettland mit 8 Punkten. Zwar hatten Timo Lahti und Norick Blödorn ebenfalls 8 Punkte, platzierten sich jedoch aufgrund der zwei Laufsiege des Letten gemäß Reglement auf Rang 9 und 10.

Sowohl vom Vorjahressieger Lahti als auch vom u21 Team Weltmeister Norick Blödorn wurde im Vorfeld wohl mehr erwartet. Blödorn feierte ja erst kürzlich mit Team Deutschland sensationell den ersten deutschen WM Titel im Speedwaysport seit Egon Müller 1983 und unterstrich damit einmal mehr, dass er im u21 Bereich konstant zu den weltbesten Fahrern zählt. In Dohren musste er überraschend nach den Vorläufen einpacken und die Bühne den anderen überlassen.

Das Semifinale 1 war mit Huckenbeck, Laguta, Lindgren und Nagel hochkarätig besetzt. Fast alle Anwesenden drückten wohl Kai Huckenbeck die Daumen. Ausgerechnet im entscheidenden Lauf hatte er am Start das Nachsehen und wurde in der ersten Kurve direkt ausgekontert, sodass er keine Chance hatte seinen gewohnten Schwung auf der Außenlinie aufzubauen. Laguta und Lindgren zogen davon und ließen Nagel und Huckenbeck trotz mehrfacher Attacken keine Chance. Die Enttäuschung war groß, aber Huckenbeck wurde mit Standing Ovations gebührend gefeiert und in die Winterpause verabschiedet. Das zweite Halbfinale gewann Lebedevs vor Andersen. Im alles entscheidenden Finale das Tages waren es dann die Routiniers, die das Rennen unter sich ausmachten. Laguta und Lindgren schossen mit Topstarts aus den Bändern, setzten sich an die Spitze und kämpften über vier Runden in einem Zweikampf um den Sieg. Auch direkt dahinter gab es ein Duell um Rang drei zwischen Andersen und Lebedevs. Die Zuschauer sahen ein tolles Finale mit dem würdigen Sieger Artem Laguta vor Fredrik Lindgren, Mikkel Andersen und Andrziej Lebedevs. Die Stars des Abends ließen sich gebührend feiern, bevor der Abend schließlich mit einem großen Feuerwerk sein Ende fand.

Das Feedback der Experten war eindeutig: Der MSC Dohren hat sich wieder einmal übertroffen und ein Top Event auf die Beine gestellt. „Ich bin super stolz auf den gesamten Vorstand und das gesamte Helferteam. Wir hatten sehr harte 72 Stunden Vorbereitung und mussten den Bahnbelag mehrfach komplett überarbeiten, weil wir einfach viel zu viel Feuchtigkeit im Material hatten. Das haben wir in dieser Form so noch nicht erlebt. Daher mussten wir alle über uns hinauswachsen und das Thema mit viel Mut und Entschiedenheit anpacken. Aber wir sind pünktlich zum Rennstart fertig geworden und haben für  – unter diesen Umständen – top Bahnbedingungen sorgen können. Was dieser kleine Verein immer wieder leistet ist beeindruckend. Daher bin ich einfach stolz und glücklich Vorsitzender sein zu dürfen. Der Lohn ist in jedem Jahr ein Event auf diesem Niveau und mit dieser einzigartigen Atmosphäre, die der Eichenring hervorruft. Das Feedback der Funktionäre, Presse, Zuschauer, Sponsoren und auch der Fahrer war überwältigend. Mir bleibt einfach nur Danke zu sagen für diese Leistung und dieses Event. Nun machen wir Pause und haben viel neue Motivation getankt im nächsten Jahr genau so weiter zu machen!“ so das Fazit des Vorsitzenden Tobias Kroner.

DSC04115
previous arrow
next arrow
Shadow